Interview: Martin Schneider

🗓️ 01.08.2024

Martin Schneider

Chief Data Scientist

Stell dich vor, was ist Deine Position und wie kommst du mit Datenkompetenz in deinem Unternehmen in Berührung?

Martin Schneider:

Mein Name ist Martin Schneider und ich bin Chief Data Scientist bei der eoda GmbH. eoda ist ein Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen mit dem Ziel, seine Kunden darin zu unterstützen, Daten sinnvoll zu nutzen. In meiner Rolle als Chief Data Scientist helfe ich unseren Kunden regelmäßig dabei, ihre Datenkompetenz zu erhöhen. Dies erfolgt durch allgemeine Beratung, Trainings, individuelles Coaching oder die Umsetzung gemeinsamer Datenprojekte. 

Was ist dein persönliches Interesse an Datenkompetenz und wie wichtig ist es deiner Meinung nach für die Gesellschaft, Datenkompetenzen einem breiten Publikum zugänglich zu machen?

Martin Schneider:

Persönlich habe ich schon immer ein Interesse an Statistik und den Möglichkeiten, Wissen aus Daten zu ziehen. Datenkompetenz halte ich für hochrelevant, da immer größere Datenmengen zur Verfügung stehen, die auch sinnvoll verarbeitet werden wollen. Zudem ist eine hohe Datenkompetenz für mich ein Schlüssel, um mit den aktuellen, riesigen Entwicklungssprüngen im Bereich der Künstlichen Intelligenz mithalten zu können. 

„Wir werden in naher Zukunft immer mehr auf Anwendungen der künstlichen Intelligenz zurückgreifen. Je höher die Datenkompetenz, desto größer der Nutzen, den wir aus der KI ziehen können. „

Wie wichtig ist es deiner Meinung nach für die Gesellschaft, Datenkompetenzen einem breiten Publikum zugänglich zu machen? Welche Gefahren und Chancen siehst du hier?

Martin Schneider:

Das ist schon sehr wichtig. Wir werden mit immer mehr Informationen konfrontiert, darunter oft Zahlen und Statistiken, die es richtig zu interpretieren gilt. Verkürzte Statistiken sind ein beliebtes Mittel der Desinformation. Eine breite und hohe Datenkompetenz halte ich für unsere demokratischen Prozesse für sehr wichtig. Wir werden in naher Zukunft immer mehr auf Anwendungen der künstlichen Intelligenz zurückgreifen. Je höher die Datenkompetenz, desto größer der Nutzen, den wir aus der KI ziehen können.  

Was für Datenkompetenz Initiativen benötigt es für den Wirtschaftsstandort Deutschland, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben und warum?

Martin Schneider:

Ich wünsche mir, dass die Entwicklung von Datenkompetenz bereits früh in der schulischen Ausbildung beginnt, um sie möglichst breit in der Gesellschaft zu verankern und nicht nur privilegierten Bevölkerungsgruppen zugänglich zu machen. Zudem sollten Unternehmen den Aufbau von Datenkompetenz gezielter und strategischer angehen. Zu oft erlebe ich, dass lediglich einzelne Personen an ein- bis zweitägigen Schulungen teilnehmen, ohne dass klar ist, wie dieses Wissen angewendet werden soll. Der Aufbau von Datenkompetenz sollte gezielt, langfristig und unter Einbeziehung möglichst vieler Mitarbeitender erfolgen. 

Gibt es eine formulierte Datenstrategie in Eurem Unternehmen? Wer/welcher Fachbereich verantwortet diese?

Martin Schneider:

Die Idee hinter CorrelAid gefällt mir sehr gut. Bei CorrelAid bieten vor allem junge Menschen Bildungsangebote rund um Daten an. Oft verbinden sie das mit konkreten praktischen Projekten, die dem Gemeinwohl dienen. Außerdem finde ich NGOs wie AlgorithmWatch sehr wertvoll, weil sie mit ihrer Arbeit Einfluss auf die Politik nehmen und einen Gegenpol zu den Lobbyisten der großen Tech-Konzerne bilden.  

Motivation: Gibt es in Eurem Unternehmen Anreizsysteme, damit einzelne Mitarbeitende sich im Bereich Datenkompetenzen weiterbilden? Falls ja, wie sehen diese aus? 

Martin Schneider:

Als Dienstleister rund um Data Science bringen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bereits eine sehr hohe intrinsische Motivation mit.  

Gibt es Use Cases im Bereich Förderung von Data Literacy oder Entwicklung in Daten-Rollen, die ihr umgesetzt habt oder zu denen ihr öffentlich kommuniziert habt?

Martin Schneider:

Ja, hier ist ein Beispiel: Einführung Data Science bei Primeo Energie. Kann sehr gerne verlinkt werden.